»Die Backsteinbaukunst ist eine Kunst voll Mark und Saft und Eigenwillen.«

Georg Dehio (19./20. Jh.)

Eine starke Lobby für den Backstein
20 Jahre Europäisches Zentrum der Backsteinbaukunst e. V.

In diesem Jahr begeht das Europäische Zentrum der Backsteinbaukunst e. V. sein 20-jähriges Jubiläum. Gegründet wurde es am 6. April 2005 auf Initiative von Prof. Dr. Gottfried Kiesow, damaliger Vorstandsvorsitzender der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (Foto von Heiko Hoffmann). Kiesow war auch Ideengeber für die Welterbe-Bewerbungen von Stralsund, Wismar und Schwerin sowie für die Deutsche Stiftung Welterbe, und er war maßgeblich für den Wiederaufbau der St.-Georgen-Kirche verantwortlich. Befördert wurde diese Idee eines Backsteinzentrums in Wismar von:

Prof. Dr. Andrzej Tomaszewski, herausragender polnischer Denkmalpfleger,
Enevald Falkenlöwe, Seniorchef des dänischen Ziegelherstellers Falkenlöwe ,
dem Architekten Baier von Angelis & Partner Wismar sowie
der Hansestadt Wismar.

Erstmals ist es mit dem Wiederaufbau der Georgenkirche und 19 Backsteinbaukunst-Kongressen am gleichen Tagungsort – unter Federführung der Hansestadt Wismar im Verbund mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und dem Europäischen Zentrum der Backsteinbaukunst – gelungen, das Thema Backsteinbaukunst zu verstetigen.

Das 20-jährige Jubiläum wird im Rahmen des 20.Internationalen Backsteinbaukunst-Kongresses am 04./05.09.2025 würdig begangen.

 Was war der Anlass für die Gründung?

Mit der Deutschen Einheit bekamen der Denkmalschutz und die Denkmalpflege in den neuen Bundesländern einen höheren Stellenwert. Nach Jahren des Mangels und des Verfalls waren vielerorts auch das Wissen um die denkmalpflegerischen Sanierungen und die notwendigen handwerklichen und bautechnischen Fähigkeiten und Fertigkeiten verloren gegangen und mussten neu erarbeitet werden.
Der Wiederaufbau der St.-Georgen-Kirche in der Hansestadt Wismar erfüllte zu diesem Zeitpunkt alle Voraussetzungen für eine Musterbaustelle und als Beispiel für fachliche Diskussionen zur Bauforschung und zu den Denkmalwissenschaften.

Die Gründung des Europäischen Zentrums hatte einen langen Vorlauf. Dazu gehörte die umfangreiche Vorarbeit zur Ausstellung „Wege zur Backsteingotik“ 2002. Diese war ein Gemeinschaftsprojekt der Länder Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, des NDR und der Hansestädte Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund und Greifswald sowie der Evangelischen Kirche. „Wege zur Backsteingotik“ wurde zur Initialzündung für die weitere Befassung mit diesem Baumaterial.
Ausschlaggebend für die Ansiedlung des Backsteinzentrums in Wismar waren die geographische Lage der Hansestadt Wismar im Zentrum des nördlichen Europas sowie Erfahrungen mit interkommunalen und internationalen Initiativen und Projekten.
Seit Mitte des 12. Jahrhunderts nutzen die nordeuropäischen Städte und Siedlungen für ihre großen Bauaufgaben den Backstein in allen Baustilen als bevorzugtes Material. Zugleich ist der Backstein länderübergreifend zum Identität stiftenden Material geworden. Diese Baukultur muss gepflegt, erforscht und bewahrt werden.

Wer braucht so ein Backsteinzentrum?

Kunsthistoriker, Denkmalpfleger, Architekten, Stadtplaner und Tourismusexperten.
Städte, Regionen und einzelne Länder beschäftigen sich immer wieder mit dem Thema Backstein und suchen Plattformen zur Kommunikation. Es hat viele Versuche gegeben, alle diese Untersuchungen, Forschungen und Betrachtungen zusammenzuführen.
Mit dem Wiederaufbau der Georgenkirche und 19 Backsteinkongressen am gleichen Tagungsort – unter Federführung der Hansestadt Wismar im Verbund mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und dem Europäischen Zentrum der Backsteinbaukunst – gelungen, das Thema Backsteinbaukunst zu verstetigen.

Das Europäische Zentrum der Backsteinbaukunst e. V. ist auf Langfristigkeit angelegt und wird von einer Gruppe von Kunsthistorikern, Architekten, Kommunalpolitikern, Baufachleuten, Bauunternehmern und interessierten Laien getragen.
Die umfangreichen Arbeiten und Aufwendungen für die unterjährigen internationalen und nationalen Kontakte, die Vorbereitung der Kongresse und die Nachbereitung und Erstellung einer Dokumentation werden von Dr. Rosemarie Wilcken, Sabine Sturbeck, Claudia Richter und Kristian Fleischhack (Vorstandsvorsitzender) ehrenamtlich geleistet.

Das Backsteinzentrum wird materiell und finanziell unterstützt von

der Hansestadt Wismar
dem Redentiner Osterspielverein,
der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
dem Land Mecklenburg-Vorpommern,
der Sparkassenstiftung Mecklenburg Nord-West ,
der Thomas Agerholm Stiftung,
der Wohnungsbaugesellschaft Wismar und
der Bürgerstiftung der Hansestadt Wismar.

i.A. Rosemarie Wilcken

 

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